Fotos aus Burgsolms und Umgebung

Die Burg Solms


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Die Burg Solms

Die Burg Solms, von welcher der Zweig des Gräflich - Solmsischen Hauses seinen Namen hat, war am Flusse Solms erbauet, der in den Bergen des Amts Cleeberg entspringt, und unterhalb der Burg in die Lahn fällt, so wie auch Sulmishaim (nachmals Ober – Solms, jetzt Oberdorf genannt), und Craft – Solms daran liegt. Wann, und von wem die Burg angelegt worden, vermag man so eigentlich nicht zu bestimmen. Zwar soll es von oberwähntem Otto geschehen seyn, doch ist dieses nicht so sicher zu erweisen, als das, daß er die Burg verbessert hat; denn darinnen stimmen die Genealogisten überein. So viel ist entschieden, daß diese Burg nicht das Stammhaus der Grafen zu Solms gewesen ist; denn ehe noch eine Burg Solms war, führte das jetzige Oberdorf schon den Nahmen Solms. Wahrscheinlich ist die Burg zu Anfange der Befehdungen erbauet worden, die Grafen haben sodann ihre Höfe zu Oberdorf verlassen, und diesen damals festern Platz nebst Braunfels bezogen. Vom Jahr 1128 finden wir schon, daß das Stift zu St. Martin dahin mit Zinnsen gewiesen war. Gewiß ist es, daß die Burg von 1382 an, das Eigenthum der Grafen Solms, vom Geschlechte Heinrich III. des Stifters dieses Zweigs gewesen, obgleich die andern Linien, sonderlich die Braunfelsische, (von welcher Otto war), auch Antheil daran hatten, wie denn überhaupt diese Grafen ihre Güter meistentheils gemeinschaftlich besaßen, daher auch jene Mißhelligkeiten, die sie immer unter sich hatten. Nach mancherley Verwüstungen wurde diese Burg endlich im Jahr 1384 vom Rheinischen Bunde gänzlich zerstört, und bey dem bald darauf erfolgten Absterben der Herren dieses Zweigs, nie wieder aufgebaut, da man an Hohen – Solms, Braunfels und Greifenstein Schlösser genug hatte. Jetzt ist nichts mehr von ihr zu sehen, als zerstörte Wälle und Thürme, und ein armseliges Dorf, das bis jetzt noch den Nahmen Solms führt.

Aus "Fragmente zur Solmsischen Geschichte" (S. 3-5) von Friedrich Ludwig Graf zu Solms - Wildenfels und Tecklenburg (* 02.09.1708 in Königsberg / Preussen, gest. 27.08.1789 in Sachsenfeld), erschienen 1785 im Verlag Johann Gottlob Immanuel Breitkopf, Leipzig.


Obiges Bild ist eine Zeichnung des Grafen zu Solms - Wildenfels und Tecklenburg und zeigt die Burg in dem Zustand, wie er sie bei seinem Besuch Anfang der 1780er Jahre vorfand. Die letzten Überreste -ein Mauerfragment, genannt Storchenmauer- wurde nach dem zweiten Weltkrieg abgebrochen. Heute zeugt nur noch der Name "Burgplatz" vom einstigen Standort der Burg.

Burgplatz01 Burgplatz01 Burgplatz01

Letzte Änderung: 19.06.2023

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